Samstag, 13. Dezember 2008

Hotel Taj : Symbol wessen Indiens?

Hallo an Alle. Der gesamte indische Kontinent trauert um den Tod der vielen unschuldigen Menschen, die bei den Bomenanschlaegen in Bombay ums Leben gekommen sind. Aber gerade ein Zeiten wie dieser muessen wir uns auch einige Fragen stellen...z.B. die, wie die Medien, die internationale Oeffentlichkeit und die einflussreichsten Politiker ueber die Besetzung des Taj Hotels und des Oberoi sprechen. Die Medien und die Reichen bezeichnen das Taj Hotel als ein Symbol Indiens. So, und jetzt hab ich noch ein bisschen mehr fuer euch zu lesen...bildet euch eure Meinung. Der folgene Artikel wurde von Gnani Sankaran geschrieben.

Das Beobachten und hin- und her Switchen zwischen vier englischen Nachrrichtensendern waehrend der letzten 60 Stunden des Terrors bringt mich dazu, eine ganz andere Art des Terrors zu empfinden. Der Terror des Angriffs auf meinen Verstand und mein Empfinden mit Kameras, Mikrofonen und non-stop Geplapper. All diese Sender haben versucht mich eine grosse Luege glauben zu lassen - Hotel Taj, das Symbol Indiens… Wessen Indies, wessen Symbol?

Es ist sehr beschaemend, dass diese Sender ein anderes Symbol, und zwar jenes, an dem der erste Anschlag der Terroristen veruebt wurde, einfach ignorieren – der Chatrapathi Shivaji Terminus (CST). Der CST ist das eigentliche Symbol Indiens. An diesem Bahnhof sind ueber Jahre hunderte von Indern aus Uttar Pradesh, Bihar, Rajasthan, West Bengal und Tamil Nadu in Bombay angekommen, um selbst zu Bewohnern dieser Stadt zu werden und so zusammen mit den Marathis und Kolis das Bombay zu bilden, was heute existiert.

Doch beachtet wird dies von keinem der Sender. Dreissig tote Koerper ueberall auf den Bahnsteigen des CST und keine Barkha Dutt war dort, um uns zu sagen, wer diese Menschen waren. Aber sie war am Taj, um uns kaputte Moebel und die Hotellobby zu zeigen. Die Fernsehkameras waren auch nicht am staatlichen JJ Hospital, um herauszufinden, wer die 26 nicht identifizierten Leichen waren. Stattdessen waren sie alle im zerstoerten Taj um vergebens zu versuchen, einen Shot der Leiche eines Seite 3-Promis zu erwischen.

Wahrscheinlich koennten die nicht identifizierten Leichen Arbeiter aus Bihar und Uttar Pradesh sein, die nach Mumbai migireren wollten und die am CST angekommen sind, ohne Mobiltelefon oder Karte, mit deren Hilfe eine Identifizierung moeglich waere. Vom CST-Massaker zeigt kein einziger der Sender Details ueber das, was sich dort abgespielt hat.

Die Kanaele vergessen ausserdem angemessen zu betonen, dass der ueberlebende Teil des Aam Aadmis (“gewoehnliches Volk”) Indiens wohl nicht davon betroffen sein wird, wenn das Taj, Oberoi und Trident fuer mehrere Wochen oder Monate geschlossen werden. Was fuer diese Leute wichtig war, war das Stoppen der BEST Busse und der staedtischen Zuege fuer eine Stunde. Aber die Sender berichteten nicht ueber diesen Aspekt des Terrors. Solche Informationen hatten hoechtens einen Platz in der Scroll-Line verdient, waehrend die Kameras sich dem entwickelnden Zeitthriller im Taj oder Nariman bhavan widmeten.


Die sogennante “Rechtfertigung” fuer den Hype der Sender um das zudammenfallende Kulturerbe Taj (CST ist auch ein Kulturerbe) ist, dass das Hotel Taj dort ist, wo auch die Reichen und Einflussreichen Indiens und der Welt sind. Es steht fuer Macht, Geld und Politik, nicht fuer Indien. Es ist ein Symbol der Financiers und Betrueger Indiens. Bombay wurde vom Aam Aadmis errichtet, der durch den CST die Stadt erreichte und das Taj war eine Oase des Friedens und des Privaten fuer jene, die ihre Macht uber die Masse der Arbeiterklassen ausuebten. Leopold Club und das Taj waren die Lieblingstreffpunkte fuer verwoehnte, reiche Kinder, die mit ihren Autos ueber schlafende Aam Aadmis an Wegesrand gefahren waeren, fuer die Mafiosi von Bombay, die immer die Glitterati von Bollywood (und auch die Terroristen) finazieren werden , politische Broker und Industrielle.

Hauptsaechlich weil das Taj ein Symbol der Macht ist und nicht der Menschen, haben sich die Terroristen diesen Ort ausgesucht. Sie haben nach einigen Versuchen verstanden, dass der Aam Aadmi sich niemals unterkriegen laesst, selbst wenn sie ihre Maerkte und Zuege bombardieren. Er/sie ist belastbar, weil das nunmal der einzige Weg ist, auf dem er/sie uebrleben kann.

Belastbarkeit und Wiederstandskraft waren andere Woerter, die die Kritiker und ihre Leute in dieser Zeit der Nachrichtensender stoerten. Was Belastbarkeit, genug ist genug, sagte Pranoy Roy's Kanal auf der linken Seite des Kanalspekrums. Die selben Auesserungen wurden von Arnab Goswami wiederholt, der den rechten Fluegel dieser Medien repraesentiert. Kann Rajdeep Sardesai weit hinter diesem Spiel “ich bin dir immer eine Nasenlaenge vorraus” sein? Sie alle greifen die Belastbarkeit in dieser Zeit an. Sie wollen bestaendige Aktionen der Regierung in der Terrorbekaempfung.

Die selben Leute zelebrierten die Bestandingkeit und Belastbarkeit der Menschen, als Bomben in Zuegen und auf Maerkten explodierten und viele der Aam Aadmis toeteten. Die Bestaendigkeit des einfachen Arbeiters passt der reichen Buisnessklasse von Bombay ganz gut, solange weder die Arbeit oder Produktion, noch Filmshootings gestoppt werden.
Als es nun sie betraf, zeigten sie schamlos, dass ihnen die Nerven fehlen, um selbst bestaending zu sein. Jetzt jammern sie um Massnahmen der Regierung, um ihre privaten Spas, Swimmingpools, Bars und Restaurants zu schuetzen, aehnlich wie die Citibank, General Motors und Konsorten nach finanzieller Unterstuetzung vom Staat jammern, wenn ihre eigenen Koffer selbsverschulderterweise leer sind.

Die Terroristen haben gelernt, dass der gewoehnliche Inder vom Terror unbeeindruckt bleibt. Fuer jemanden, dessen taegliche Existenz ein Terror aus staatlich unterstuetzter Inflation und vom Markt gesponsortem Ausschluss ist, ist Schmerz etwas, an das man sich gewoehnt. Die Reichen von Bombay und Indien Inc begegnen diesem Schmerz zum ersten Mal und lernen ihn kennen, wie Indiens Mittelklasse ihn nur in Notfaellen aus Menschenrechtesverletzungen kennengelernt hat. 28 Jahre nach der Unabhaengigkeit.

Die Menschenrechte waren ein anderes Liebslinsgthema der Nachrichtensender.
Arnab Goswami wunderte sich in gekuenzelter Stimme, wo denn jene Verfechter der Menschenrechte jetzt seien, als die tapferen und selbstlosen Polizisten geehrt wurden, die ihr Leben fuer den Kampf gegen den Terror gelassen haben. Nunja, die entscheidene Frage ist aber, wo warst du, als diese Polizisten die Menschenrechte des Aam Aadmis verletzt haben? Hat es jemals eine 24 Stunden non-stop Welle der Gewalt gegen dalits und adivasis in diesem Land gegeben?
Es war sicher nicht der Zeitpunkt, um einen Konsens bezueglich der extralegalen und drittklassingen Menthoden der polizeilichen Befragung zu produzieren, aber Arnabs verpassen keine einzige Chance, ihren Gruppenanfueherern zu dienen. In dieser Zeit kam die hurrapatriotische Vaterlandsliebe gerade richtig, um die Weste aller uniformierten Einheiten wieder reinzuwaschen. Das Opfer, das diese Menschen gebracht haben, als sie dem Terror entgegen liefen und durch die Hanede skupelloser Terroristen starben, ist zweifellos herzzerreissend, aber vergeblich in einer Situation, die nich nur Mut und Kraft sondern auch Hirn brauchte. Israel hat recht, indem es sagt, die Eingriffe waren schlecht geplant und hatten so den Tod eininger Landsleute zur Folge.
Khakares und Salaskars waeren nicht tot, wenn sie nicht den Fehler gemacht haetten, mit dem selben Fahrzeug zu fahren. Es ist eine Grundlage beim Umgang mit Krisensituationen, dass die Fuehrungpersonen nicht zusammen auftreten sollten. Die Terroristen haetten sich wohl kaputtgelacht, wenn sie ferngesehen haetten, als der Chef des Marinekommandos, eine Elitekraft, sein Gesicht unprofessionell mit halb durchsichtigem Stoff maskiert, den Medien erzaehlte, dass die Kommandos keine Ahunung vom Aufbau und der Stuktur des Hotel Taj hatten, das sie zu befreien versuchten. Die Terroristen kannten den Aufbau allerdings in und auswendig, wie er zugab.
Ist es so schwierig wenigstens eine Stunde vor dem Betreten des Gebaeudes einen Plan vom Grundumriss des Taj zu bekommen und die weitere Vorgehensweise zu diskutieren? Das ist eine Sache, wonach sogar ein Eventmanager fragen wuede, bevor er 25 Audiosysteme und 50 CCtvs fuer eine kulturelle Veranstaltung in einem Hotel installiert.
Haette Ratan Tata denn den Kommandos innerhalb einer Stunde keinen Plan seines Erbhotels geben koennen, wenn man man an den maechtigen Apparat seiner und der Staatlichen Verfuengungen denkt? Sind Satellitenbilder nur fuer Terroristen und nicht fuer die staatlichen Behoerden zugaenglich? Bei einem Eingriff, von dem man weiss, dass er lange dauern kann, haette eine zusaetzliche Stunde der Vorbereitung nur die Effizienz der Ausfuehrung verbessern koennen.
Opfer werden unter diesen unprofessionellen Umstaenden doppelt so tragisch, aber der Aam Aadmis glaubt immer, dass Terrorbekaempfer besser planen, als die Terroristen.
Und die leichtglaubigen Medien in einer hurrapatriotischen Stimmung wuerden niemals eines dieser Dinge in Frage stellen. Sie haben alle ihren Pruegelknaben – den Politiker, den ewigen Entertainer fuer die nichtwaehlenden reichen Klassen Indiens.
Arnabs und Rajdeeps wuerden gliech wie Manmohan Singh und Advani sein, wenn sie Bombay getrennt voneinander und nicht zusammen betreten haetten, um ihre Verbundenheit selbst in dieser Stunde der nationalen Krise zu zeigen. Was fuer eine Farce? Warum koennen die Kanaele nicht in einer solchen Zeit einer nationalen Katastrophe all ihre Kameracrews und Reporter zusammenbringen und Bilder und Ton teilen, sodass das Geschehen weiter und tiefer Abgedeckt werden koennte mit einer solch grossen Ressource an Menschen, die fuer die Berichterstattung zur Verfuegung stehen? Warum sollen Arnab, Rajdeep und Barkha alle fuenf Minuten mitteilen, dass dieses Fetzchen Information nur exklusiv auf ihrem Sender gezeigt wird? Ist das denn die Zeit seinen Sender anzupreisen? Wenn das wichitg ist, dann ist ein Politiker, der seinen Wahlkeris anwirbt genauso wichtig in dieser Zeit. Und die Pflicht eines Politikers ist es, Politik zu machen, seine Politik. Es ist an den Leuten, die Politik zu bewerten.
Und Terrorismus steht nicht ueber der Politik. Es ist Polotik in anderem Sinne—im falschen Sinne.
Dort hinzukommen, damit umgehen zu koennen, den Terrorismus eventuell sogar zu eliminieren, dazu braucht die Politik konstante Einheit und Verbesserung. Einfach die ganze Politik und die Politiker schlecht zu machen hilft nur den Terroristen und Diktatoren, die zwei Seiten derselben Medaille sind und die Reichen und Einfulssreichen bevorzugen immer Terroristen und Diktatoren als Geschaeftspartner.
Diejenigen, die sich im Kreuzfeuer befinden, sind immer der Aam Aadmis, dessen Tode nichtmals Beachtung geschenkt wird – der Taxifahrer, der seine ganze Familie beim Anschlag auf den CST verloren hat, die zahllosen Kellner/innen und Stewards/adessen, die am Taj arbeiteten - fuer einen Monatslohn, der fuer ihren Chef die Rechnung fuer einen Abend waere.

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